In Gedenken und Erinnerung an
Kirsten Tanja Gutzeit
Dipl. - Psychologin Psychologische Psychotherapeutin
* 22.05.1968
† 11.09.2017
∞
Danksagung
Danksagung
Kirsten Tanja Gutzeit, geb. Schwarz, am 22.05.1968 geboren und am 11.09.2017 in Koblenz verstorben.
Ich öffne die Danksagung mit einigen Zeilen, die Kirsten im Laufe der Zeit aufschrieb.
„Was ich noch zu sagen habe, bevor ich sterbe.
Danach geht auch nicht.
Plötzlich gehen die Türen zu, alle auf einmal. Paff und Paff.
Was bleibt? Ein würdevoller Abgang?
Und was ist das?
Sterben ist Scheisse und ein Diplom oder heute Magister gibt es auch nicht.
Wie macht Mensch das und was Mensch möchte, ist auch nicht so wichtig.
Und wie leben in diesen apokalyptischen Tagen?“
Für das letzte Geleit von Kirsten und das entgegengebrachte Beileid (dafür) möchte ich (mich), auch im Namen der Familie von Kirsten, heute meinen tief empfundenen Dank aussprechen.
Susi, Resi und Chalid, was hätte ich nur ohne Euch gemacht. Ich weiß nicht, ob ein „Dankeschön“ hier an dieser Stelle ausreicht, für das was ihr getan habt. Ich weiß nicht, was ich ohne Euch gemacht hätte in all dem Schmerz, der Ohnmacht und der Fassungslosigkeit. Ihr habt dafür gesorgt, dass der Boden unter mir, mich nicht verschlungen hat. Für die selbstlose Unterstützung die Herzlichkeit, Zuneigung und die warmen Worte, kann ich mich nicht bedanken, dazu fehlen mir die Worte. Ich kann es Euch nur zurückgeben, wenn die Zeit gekommen ist.
Lieber Léon und liebe Isabella danke, dass ihr in der schweren Zeit bei mir ward und mich begleitet habt, ich liebe Euch.
Danke für das Glück, das Kirsten mit ihrer Tante Lore hatte, so ein großartiger, selbstloser, würdevoller Mensch. Liebe Lore, Kirsten hat Dich von ganzem Herzen geliebt und hätte sich mehr Zeit mit Dir gewünscht. Auch Dir Nikolaus, 1000 Dank für Deine Unterstützung.
Sven, danke, dass Du Dich auf die weite Reise von Spanien begeben hast, um Abschied von Kirsten zu nehmen. Du hast uns mit deinem musikalischen Beitrag alle sehr berührt und bist damit Kirstens Wunsch gefolgt. Ich weiß, dass sie sich sehr darüber gefreut hätte.
Aber nicht nur dafür auch ein „Danke“ an alle die, die uns in dieser schweren Zeit begleitet haben. Für die Zuwendung, das Verständnis und für die Freuden, auf dem langen Weg des Leidens. Auch an die Unterstützer, die uns geholfen haben, trotz aller Widrig- und Aussichtslosigkeit dafür zu sorgen, dass Kirsten die Zeit, die ihr noch geblieben ist, so schön wie möglich verbringen konnte.
Der Dank, für die Unterstützung, gilt im Besonderen Lore & Nikolas Petershagen, Herrn Jens Jung und Herrn Peter Andreas Börsch von der CMC Change Management Consulting.
Ein Dank auch an den Rechtsanwalt Herrn Michael Karrenstein, für das letzte Geleit und dafür, dass er uns bei rechtlichen Fragen, immer zur Seite stand.
Der Dank gilt auch im Besonderen unserer charismatischen Hausärztin Frau Kristina Holler, Fachärztin für Innere Medizin. Was hätten wir nur gemacht, wenn uns Frau Holler nicht begegnet wäre. Mit Empathie, Kompetenz und Engagement hat sie uns bei allem unterstützt, was auch nur im Geringsten erfolgsversprechend war. Auch wenn der Stromhalm noch so klein war, Frau Holler hat es immer mitgetragen und unterstützt. Immer auf Augenhöhe und mit Offenheit für Neues, bis zum Schluss. Danke Frau Holler, dass Sie uns in all dieser Zeit, in der Sie uns begleitet und ertragen haben, immer wieder Mut machten. Meinen persönlichen aufrichtigen Dank dafür, dass Sie mir in den wohl bisher schwersten Stunden meines Lebens zur Seite standen.
An die lieben Kollegen der Klinik Nette-Gut für Forensische Psychiatrie, Station L4 und L1. Die Aufmerksamkeiten, im Besonderen die, die Kirsten immer wieder durch ihre Kolleginnen und Kollegen zuteil wurden, hat ihr immer ein Lächeln von Freude auf ihr Gesicht gezaubert. Die vielen Karten und kleinen Aufmerksamkeiten, die Kirsten in der Zeit erreicht haben, waren immer wieder kleine Pflaster auf die Wunden und Tupfer für die Seele. An Michaela, Orlando, Maria, Josta, Andrea, Susanne, Anita, Sonja, Resi, Rebecca, Cem, Sabine, Ute, Jörg, Markus, Janina, Cornelia, Olga, Gregor, Gabi, Joachim, Anja, Natascha, Vera, Julia, Theresa, Tanja, Rosi, Stefan, Willi, Jan, W. Schumacher-Wandersleb, JC. Piel und alle die, die nicht aufgeführt sind, der Dank gilt allen lieben Kolleginnen und Kollegen von Kirsten, danke für die Anteilnahme.
Herr Dr. med. Henning Cuhls, stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Palliativmedizin der Universitätsklinik Bonn. Ihre Mühe, Ihre Aufrichtigkeit und Ihre Art den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, zeichnet Sie als Mensch und Arzt aus. Es war uns eine Freude, Sie kennengelernt zu haben. Alle anderen Patienten haben ein riesen Glück Ihnen als Mensch und Arzt begegnen zu dürfen. Mit größter Hochachtung und in vollem Respekt vor Ihrem Dienst am Menschen verbleibe ich mit Dank.
Auch soll hier das HIFU Team um Herrn Prof. Dr. Holger Strunk, Radiologische Universitätsklinik Bonn, mit Dank und Hochachtung erwähnt werden. Auch hier wurden wir wie Menschen mit den größten Sorgen und Ängsten behutsam behandelt. Ein Team, das in jeder Sekunde mit dem Bewusstsein in einer hochsensiblen Mission unterwegs zu sein, die Aufgaben auf höchstem Niveau erfüllt hat. Die Therapie war ein heftiger Eingriff für Kirsten im Kampf gegen die Tumore. Die Therapie hat am Ende Wirkung gezeigt, leider stellte sich der Erfolg zu spät ein. Leider war an anderen Stellen des Körpers der Kampf bereits verloren.
An die Markenbildchen Apotheke auch mein Dank für die immer freundliche Unterstützung, das Verständnis und die mitfühlende Behandlung. Mein Dank gilt der Familie Reinartz und dem ganzen Team.
Martin Gutzeit
Vertrauen
Eine kleine Sammlung von Texten und Gedichten die uns begleitet haben.
Indian Summer
You and me and a Car namend "Blue"
Die Taschen voller Geld.... die Visa geladen
Was ist denn ein "anständiges" Leben?
Was ist ein erfolgreiches Leben? Autoboothausnummer
Die Hausbootautonummer?
Die Ramaretrievernummer? Erfolgreich und anständig zugleich? Erfolg im Leben
Etwas geschafft haben
Wir haben es geschafft, während andere sich weiter im Hamsterrad in masochistischer Gier plagen, liegen wir am Strand, blicken auf das Meer, genießen das gute Essen und den Wein, Alberiño aus der Bodega Terras Gaudas.
und warten auf den kreativen Schub.
Kirsten 2016
Friedrich Nietzsche
In meinem dem Abriss geweihten Seelenhaus belegten die Dämonen jedes Zimmer. Alte und neue Bekanntschaften haben beschlossen in meinem Seelenhaus eine Party zu schmeißen.
Kirsten 2016
Kirsten 2017
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.
Ich danke allen, die mich belogen haben;
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
Sie haben meinen Mut geweckt.
Ich danke allen, die mich verlassen haben;
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
Sie haben mich wachsam werden lassen.
Ich danke allen, die mich verletzt haben;
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.
Vor allem aber danke ich all jenen,
die mich lieben, so wie ich bin;
Sie geben mir die Kraft zum Leben!
Danke.
Paulo Coelho
Kämpfen gegen die Chimären. Da ist ein Schimmer und ich habe Angst. Ich sollte mich doch freuen... Da gibt es eine Chance. Aber worauf? Leben! Manchmal will ich es gar nicht mehr haben. Doch das zu sagen, macht dich traurig, aber er ist ja da, der Gedanke. Unbeschwertheit hat sich verabschiedet. Alles überlagert. So mache ich weiter... Jeder sollte schon bei der Geburt eine Tapferkeitsmedaille erhalten.
Kirsten 2015
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Ich genieße es in rosaroten Atemzügen in Dich verliebt zu sein. Mit voller Wucht, wie frisch, neu, aufregend es ist, immer wieder Seiten zu entdecken, die ich an dir nicht kannte und die ich an mir nicht kannte.
Hab Flugzeuge in meinem Bauch.
Küsse
Kirsten 2014
Es ist Unsinn sagt die Vernunft
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist Unglück sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst
Es ist aussichtslos sagt die Einsicht
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist lächerlich sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Erich Fried
Ich fühle mich dir schon so lang innig verbunden. So tief, so tief. Das es mir Angst macht. Angst die Kontrolle zu verlieren. Wenn ich daran denke, dich jetzt wieder zu sehen, rast mein Herz, mir wird schwindelig... psychosenah
Kirsten 2014
M. Proust
Keiner wird mein Wegrand sein.
Laß deine Blüten nur verblühen.
Mein Weg flutet und geht allein.
Zwei Hände sind eine zu kleine Schale.
Ein herz ist ein zu kleiner Hügel,
um daran zu ruhn.
Du, ich lebe immer am Strand
und unter dem Blütenfall des Meeres,
Ägypten liegt vor meinem Herzen,
Asien dämmert auf.
Mein einer Arm liegt immer im Feuer.
Mein Blut ist Asche. Ich schluchze immer
Vorbei an Brüsten und Gebeinen
den thyrrhenischen Inseln zu:
Dämmert ein Tal mit weißen Pappeln
ein Ilyssos mit Wiesenufern
Eden und Adam und eine Erde
aus Nihilismus und Musik.
Gottfried Benn
Ich habe Augen weil ich dich sehe
Ich habe Ohren weil ich dich höre
Ich habe einen Mund weil ich dich küsse
Habe ich dieselben Augen und Ohren
wenn ich dich nicht sehe und höre
und denselben Mund wenn ich dich nicht küsse?
E. Fried
Morgen ist nicht heut!
Keine Stunde laß entfliehn,
Flüchtig ist die Zeit!
Trinke, küsse! Sieh, es ist
Heut Gelegenheit!
Weißt du, wo du morgen bist?
Flüchtig ist die Zeit!
Aufschub einer guten Tat
Hat schon oft gereut!
Hurtig leben ist mein Rat.
Flüchtig ist die Zeit!
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Komm mein Lieb, wir lassen uns den Fluss hinunter treiben.
Ich bin schlimm, ich weiß.
Das Bekannte wieder unbekannt machen
das Benannte wieder unbenannt machen
damit ich mich wieder berauschen kann
allein mit mir an dir.
Kirsten 2014
Mein Herz dem einsamen Matrosen,
Deine Augen stillem Meere gleicht.
Deine Lippen wie rote Rosen,
von deren Duft das Herz erweicht.
Mein Verlangen trock'ne Erde,
deine Nähe wie der Regen,
bevor ich verwüstet werde,
schenke mir doch deinen Segen.
Du kannst das Leben mir versüßen,
den Matrosen nach Hause führen,
laß mich die roten Rosen küssen,
die Erde sanft den Regen spüren.
Baufritze
Gedanken werden Dinge.
Das der Mut dich nicht verläßt.
Ich bin für dich da, das war ich schon immer!
Wenn du mich finden willst, zeige ich dir den Weg.
Mein Herz hast du schon längst berührt.
Befreien musst du dich selbst.
Dein Glück liegt in deiner Hand,
meine Hand strecke ich dir schon immer entgegen.
Nein du bist nicht schlimm... Ehrlich will ich dich...
Stark und schön, mit blitzgescheitem Verstand.
Mit einem Herzen das die Wahrheit spricht.
Mit Zielen vor Augen, immer am roten Faden entlang.
Mit Mut und ohne Angst dein ganzes Lebenslang.
Ohne Unterlass
Ein Verehrer
Das Gewicht der Angst
Die Länge und Breite der Liebe
Die Farbe der Sehnsucht
im Schatten und in der Sonne
Wieviele Steine geschluckt werden müssen als Strafe für Glück
und wie tief man graben muß bis der Acker Milch gibt und Honig
E. Fried
Geleite
wer harrte liebend
bei mir aus ?
Wer steht mir tröstend
noch zur Seite
und folgt mir bis zum
finstern Haus ?
Du, die du alle Wunden
heilest,
der Freundschaft leise
zarte Hand,
des Lebens Bürden
liebend teilest:
Du, die ich frühe sucht`
und fand.
Friedrich von Schiller
Dämmrung will die Flügel spreiten,
Schaurig rühren sich die Bäume,
Wolken ziehn wie schwere Träume -
Was will dieses Braun bedeuten?
Hast ein Reh du lieb vor andern,
Lass es nicht alleine grasen,
Jäger ziehn im Wald und blasen,
Stimmen hin und wieder wandern.
Hast du einen Freund hienieden,
Trau ihm nicht zu dieser Stunde,
Freundlich wohl mit Aug und Munde,
Sinnt er Krieg im tückschen Frieden.
Was heut müde gehet unter,
Hebt sich morgen neugeboren.
Manches bleibt in Nacht verloren -
Hüte dich, bleib wach und munter!
Joseph von Eichendorff
Sieh jene Kraniche in großem Bogen! Die Wolken, welche ihnen beigegeben Zogen mit ihnen schon, als sie entflogen Aus einem Leben in ein andres Leben In gleicher Höhe und mit gleicher Eile Scheinen sie alle beide nur daneben. Daß so der Kranich mit der Wolke teile Den schönen Himmel, den sie kurz befliegen Daß also keines länger hier verweile Und keines andres sehe als das Wiegen Des andern in dem Wind, den beide spüren Die jetzt im Fluge beieinander liegen So mag der Wind sie in das Nichts entführen Wenn sie nur nicht vergehen und sich bleiben Solange kann sie beide nichts berühren Solange kann man sie von jedem Ort vertreiben Wo Regen drohen oder Schüsse schallen. So unter Sonn und Monds wenig verschiedenen Scheiben Fliegen sie hin, einander ganz verfallen. Wohin ihr? Nirgendhin. Von wem davon? Von allen. Ihr fragt, wie lange sind sie schon beisammen? Seit kurzem. Und wann werden sie sich trennen? Bald. So scheint die Liebe Liebenden ein Halt.
Berthold Brecht
Diesem Drange ganz ergeben, wirft mitunter alles Streben manch`
Tugend weit zurück!
Wir wollen Gipfel erstürmen, die oft Fassade und Scheinwelt sind,
und die jedes Glück gnadenlos nur zermürben!
Millionen auf dem Konto haben, aber Depressionen im Herzen -
mit solchem Glücke bleiben für jede Seele weit gedacht allein nur Narben!
Die Sucht, größer zu sein, als man ist, gibt dem Glück keine Chance -
sie bleibt ein Mittel zum Zweck mit teuflischem Gesicht!
Hoch zu Ross ist schön und immer eine Herrlichkeit!
Solange man nicht runterfällt, sind Ich und Glück in purer Einigkeit!
So bleibt das Glück im Leben eine Sensation wir horten seine Träume
und in Erfüllung derer lauert nicht selten der Selbstbetrug schon!
Die wahren Glücksucher finden es in sich selbst das Leben an sich der größte Luxus!
Nur so kann dies Dasein gelingen, das in Sinn und Gehalt moralische Größe und seine Maßstäbe hält!
Die kleinen Falten machen das Gesicht des Lebens aus!
Das Auf und Ab der Tage ziert letztlich des Glückes buntes
und voller Hoffnung schimmerndes Haus!
Glücksucher sind wir irgendwie alle auf dieser Welt wir zündeln am Heute und Morgen und vergessen zu oft, dass nicht das Glück des Einzelnen diese Welt zusammenhält!
Marita Kaminski - 2014
Wenn ich dich küsse
ist es nicht nur dein Mund
nicht nur dein Nabel
nicht nur dein Schoß
den ich küsse
Ich küsse auch deine Fragen
und deine Wünsche
ich küsse dein Nachdenken
deine Zweifel
und deinen Mut
deine Liebe zu mir
und deine Freiheit von mir
deinen Fuß
der hergekommen ist
und der wieder fortgeht
ich küsse dich
wie du bist
und wie du sein wirst
morgen und später
und wenn meine Zeit vorbei ist.
Erich Fried
Khalil Gibran
keine Zeit wertvoller als die mit dir. So verbunden und doch läuft meine Maschine nicht mehr rund.
Die Sollbruchstelle ist schon markiert. Dieser Weg wird kein leichter sein.
Es tut so weh, so weh. Was wäre aus uns geworden?
Zu sehen, wie es dich zerreißt, dich schmerzt, das tut mir so leid, deshalb sagte ich das immer wieder.
Ich liebe dich und ich will nicht, dass dir irgendetwas wehtut. Aber ich weiß, dass es dir so wehtut.
Mein Lieb, mein lieb. Es hört nicht auf wehzutun?
Kirsten 2017
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
Mein schönstes Gedicht? Ich schrieb es nicht aus tiefsten Tiefen stieg es. Ich schwieg es.
Mascha Kaléko
Mit fröhlichem Vertrauen,
Er glaubt, was ihm die Seele schwellt,
Auch außer sich zu schauen,
Und weiht, von edlem Eifer warm,
Der Wahrheit seinen treuen Arm.
Doch alles ist so klein so eng,
Hat er es erst erfahren,
Da sucht er in dem Weltgedräng
Sich selbst nur zu bewahren,
Das Herz in kalter stolzer Ruh
Schließt endlich sich der Liebe zu.
Sie geben, ach! nicht immer Glut
Der Wahrheit helle Strahlen,
Wohl denen, die des Wissens Gut
Nicht mit dem Herzen zahlen.
Drum paart zu eurem schönsten Glück
mit Schwärmers Ernst des Weltmanns Blick.
Friedrich Schiller 1800
Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt,wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
Rainer Maria Rilke
weinend liege,
deren Wesen mich Müde macht
wie eine Wiege.
Du, die mir nicht sagt, wenn sie wacht
meinetwillen:
wie, wenn wir diese Pracht
ohne zu stillen
in uns ertrügen?
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Sieh dir die Liebenden an,
wenn erst das Bekennen begann,
wie bald sie lügen.
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Du machst mich allein. Dich einzig kann ich vertauschen.
Eine Weile bist dus, dann wieder ist es das Rauschen,
oder es ist ein Duft ohne Rest.
Ach, in den Armen hab ich sie alle verloren,
du nur, du wirst immer wieder geboren:
weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest.
Malte Laurids Brigge
Was macht es für einen Sinn, wenn nur noch Krankheit, Krebs und Depression die täglichen Begleiter sind, wenn es keine Zukunft mehr gibt, keine Pläne keine Aussicht. Wenn Freude, Sex und Liebe sich davon schleichen, wenn Ärger und Wut Einzug halten. Ablehnung und genervt sein. Wenn Angst regiert und Mut sich negiert. Die Hoffnung stirbt zuerst.
Und immer wieder aufstehen?
Sag Du mit warum, mein Lieb.
Seelenpflaster
Danke für die vielen Genesungswünsche und Grußkarten an Kirsten. Sie hat sich sehr über jede Aufmerksamkeit gefreut.
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Beileid
Einen tief empfunden Dank für die Anteilnahme.
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Musik Video
Sven Bien spielt - Monchique to Avignon - Danke Sven für diesen Momment den du uns geschenkt hast.
Kirsten ließt
Literatur
Einige Romane, Gedichte und Erzählungen.
Alexandra Fröhlich
Richard Powers
Franjo Grotenhermen, Britta Reckendrees
Erich Kästner
Sahra Wagenknecht
Antoine de Saint-Exupéry
Joachim Meyerhoff
Scholl-Latour
John Irving
Michel Houellebecq
Klaus Modic
Ken Follett
Daniel Speck
George Sand
Jonas Jonasson
Cynthia D'Aprix Sweeney
Richard Orange
Ian McEwan
Dörte Hansen
Jenny Erpenbeck
Dave Eggers
Fjodr Michailowitsch Dostojewski
Ken Follett
Ken Follett
Musik
Musik die wir gerne gehört haben. Sie hat uns auf unserem Weg begleitet.
Traumerei Schumann
Songs sind Träume Xavier Naidoo Wolfgang Niedecken
She's Always a Woman Billy Joel
Moonlight Sonata Beethoven
Wenn sie diesen Tango hört Daniel Wirtz
Strong London Grammar
Mitten unterm Jahr Xavier Naidoo
Amoi seg ma uns wieder Xavier Naidoo
Kiss In Blue Yello
If You Don't Know Me By Now Michael Kümmert
Du kannst zaubern Nena Wolfgang Niedecken
Don't Let The Sun Go Down On Me George Michael
Mensch Frank Chastenier
Hurt Johnny Cash
Imagine John Lennon
Ode an die Freude Die jungen Tenöre
